Montag, 1. März 2010

Bauboom im Überschwemmungsgebiet am Atlantik mit tragischen Folgen

In Sekunden zerbröselten Dämme, Straßen und Brücken. Wassermassen verwüsteten Hafenanlagen, schleuderten Yachten wie Kinderspielzeug durch die Luft, lief in Keller, Garagen und ganze Einfamilienhäuser. Das Sturmtief Xynthia vor allem den Küstenstreifen am Atlantik schwer verwüstet. "Es war wie eine Apokalypse", berichtet ein Augenzeuge.
Bis Montag Nachmittag war eine Zahl von 51 Todesopfern bekannt, trotz ganztägiger Warnungen von Méteomedia vor dem Sturm. Vor allem in den Départements Vendée und Charente Maritime wird nun über die künftige Bauleitplanung diskutiert. In den beiden Orten mit den meisten Todesopfern Aiguillon-sur-Mer und La-Faute-sur-Mer sind die Siedlungen immer weiter ans Meer herangerückt. Selbst in besonders niedrig liegenden Überschwemmungsgebieten, die nur durch einige Dünen vom Strand getrennt sind, wurde eifrig gebaut. Schon seit Jahren wurde darüber kontrovers diskutiert. Doch die Allianz der Immobilienwirtschaft mit expansionwilligen Lokalpolitikern setzte sich über alle Zweifel hinweg. Ein neuer Aktionsplan gegen Risiken soll künftig den Bau neuer Häuser in den gefährdeten Gebieten verbieten. In weiteren, dahinter liegenden Zonen, sollen die Gebäude erhöht werden. Viele der Toten wurden Nachts in ihren Häusern vom Wasser überrascht und konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen.

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