Der im vergangenen Jahr mit 101 Jahren verstorbene Anthropologe und Philosoph Claude Levi-Strauss gehörte einer aussterbenden Art an: dem des Universalgenies oder Universalgelehrten. (Il était un génie universel ou un savant universel). Weisheit (la sagesse) scheint in unserer schnelllebigen Zeit keine Konjunktur zu haben. Stattdessen bringt die Epoche einen Menschentypus hervor, der "irgendwas mit Medien" macht und über ein "solides Halbwissen" verfügt. Im Französischen ist oft von "demi-connaissances" die Rede. Das solide Halbwissen, eine ironische Betrachtung die zwei Gegensätze aufeinanderprallen lässt, ließe sich mit "demi-connaissances solides" übersetzen (Merci à Bernadette Desorbay pour cette solution!). Im Französischen ist außerdem oft die Rede von "demi-connaissances en toutes choses". Allerdings werden diese Begriffe im Deutschen häufiger verwendet, passend zur "Digitalen Bohème" die Milchkaffee schlürfend mit Laptop Berliner Cafés bevölkert und an einem Projekt arbeitet. Französische Korrespondenten und Arte berichteten über die "bohème numérique" de Berlin.
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