Die Leser werden immer weniger, die Werbung geht zurück und die Gratiszeitungen haben den Wettbewerb verschärft. Die französischen Medien, insbesondere die Tageszeitungen stecken schon seit Jahren in der Krise. In einer Studie des Kulturministeriums ist von einer "unverändert prekären Lage" die Rede.
Deshalb wollen die Blätter nun die Internauten zur Kasse bitten. Mehrere Zeitungen haben Bezahlmodelle eingeführt oder haben das noch vor. So erscheint in Libération neuerdings bei vielen Artikeln ein kleines Schloss mit dem Verweis, dass die Information den "Premiumabonnenten" vorbehalten ist. Der Chefredakteur kündigt an, dass es nach wie vor einen kostenlosen Bereich geben wird, allerdings werden dort erst 18 Uhr die Artikel des Tages freigeschaltet. Die bezahlende Kundschaft (Kosten sechs Euro im Monat) kann schon früher lesen, Premiumkunden, die zwölf Euro berappen müssen, sogar schon am Vortag. Ob die Internetgemeinde das toleriert oder zu anderen Medien abwandert, muss sich zeigen.
Lange Zeit bat nur Les Échos zur Kasse, doch sind die Nutzer börsenrelevanter Wirtschaftsinformationen eine andere Zielgruppe, für die der Informationsvorsprung bares Geld wert ist und die daher bereit sind, zu bezahlen. Auch Le Monde führte bereits 2002 eine Mischung aus bezahlten und kostenlosen Inhalten ein. Allerdings betrifft das nur einen kleinen Teil der Artikel.
Noch ist der Figaro kostenlos zu besurfen, allerdings soll sich das im kommenden Jahr ändern. Ab Januar wollen die Verlagsherren für "Informationen mit Mehrwert, Serviceseiten und Mitmachangebote" Geld sehen, der Rest bleibt gratis. Auch die Zeitschrift Express steht in den Startlöchern. Exklusive Neuigkeiten sollen künftig kosten, außerdem bekommt der Abonnent die Zeitschrift zwei Tage vor dem Erscheinen per Email. In der Vergangenheit gab es schon viele Experimente mit Bezahlmodellen. Die meisten scheiterten jedoch, da sich den Lesern ausreichend kostenlose Alternativen anboten. Außerdem sind die Surfer nun seit Jahren daran gewöhnt, kostenlos zu lesen. Der Ausgang des Experiments ist also offen.
Studie über die Lage der Presse
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vor 11 Monaten
Ich denke, dass das kostenlose Nutzen des Netzes sicher eh nicht auf Dauer so bleibt. Oder?
AntwortenLöschenEinige Angebote werden sicher bleiben, so die ganze Wikipedia- und Open-Source-Bewegung. Außerdem gibt es Modelle, die kostendeckend funktionieren. So schreibt Spiegel Online schwarze Zahlen. Das geht aber nur durch die Masse der Nutzer, die hohe Anzeigenpreise rechtfertigt. Ich denke, die Medien müssen eine Mischung finden
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