Die gebrechliche alte Dame mit dem weißen Regenmantel und den beiden Stöcken lebte Zeit ihres Lebens sehr bescheiden in ihrer kleinen Wohnung in Dieppes in Nordfrankreich. Niemand wusste, dass Jeannine Vromant sehr wohlhabend war, bis nach ihrem Tod. Denn in ihrem Testamant hat sie 200 Erben bedacht, von denen jeder 1500 Euro aus ihrem Vermögen erhalten soll. "Sie hat die Menschen bedacht, denen sie sich nahefühlte oder deren liebevolle Art ihr gegenüber sie geschätzt hatte", sagt ihr Notar, in dessen Büro sie früher einmal als Immobilienmaklerin gearbeitet hatte.
Mehrere Jahre lang arbeitete die alte Dame an einer Liste der guten Menschen, die sie bedenken wollte. Sie setzte alle Busfahrer der örtlichen Verkehrsgesellschaft als Erben ein. "Ich bin fast blind und fast alle Busfahrer waren so liebenswürdig, neben mir anzuhalten, wenn sie mich sahen. Nochmals Danke an sie", schrieb sie an "mes petits chauffeurs" und setzte noch hinzu: "Falls sich jemand nicht an mich erinnert: Ich war die alte Dame mit den beiden weißen Stöcken und dem weißen Regenmantel". Auch ihre Fleischverkäuferin, Krankenschwestern, Arzthelferinnen, Verwaltungsmitarbeiter und die Kinder ehemaliger Kollegen hat sie aufgeführt, ebenso wie eine wiederentdeckte Großcousine.
Nahe Verwandte besaß die 1922 geborene alte Dame nicht. Sie war nie verheiratet und hatte keine Kinder. Ihr Vermögen erbte sie von ihrem Vater, einem Unternehmer. Sie selbst lebte bescheiden in einer winzigen Wohnung in einem ärmlichen Viertel. 2004 hatte sie ihre Liste abgeschlossen und hinterlegte sie bei dem Notar. Der nach dem Tod der 86-Jährigen die vielen Namen und welche Arbeit auf ihn zukommt. Denn in einigen Fällen waren längere Recherchen nötig, um den richtigen Adressaten zu finden. Bislang sind 120 der liebenswürdigen Bekanntschaften gefunden, nach den anderen sucht der Notar noch.
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vor 11 Monaten
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