Freitag, 2. Oktober 2009

Nazijägerin Beate Klarsfeld - Verfilmung auf Arte

Das Leben schreibt die besten Thriller, beispielsweise das von Beate und Serge Klarsfeld. Arte zeigt heute um 21 Uhr die verfilmte Lebensgeschichte der Nazijäger mit Franka Potente und Yvan Atal.
Beate Klarsfeld wurde bekannt, als sie am 7. November 1968 den damaligen Bundeskanzler Kiesinger ohrfeigte. Damit hatte sie gegen die Rückkehr aktiver Nazis auf wichtige Posten und die damals kaum reflektierte Vergangenheit protestieren wollen. "Nazi Kiesinger Rücktritt", schrie sie medienwirksam.
Bis damals gab es kaum eine Aufarbeitung des Holocaust in Deutschland, mit Kiesinger war sogar ein aktiver Nazi zum Bundeskanzler gewählt worden. Auch in Frankreich blieb die große Aufklärung aus, schließlich pflegte man wieder freundliche Beziehungen.
Beate Klarsfeld, die 1939 in Berlin geboren wurde, lebt seit 1960 in Frankreich. Dort trifft sie ihren späteren Mann Serge, dessen Vater deportiert wurde und erfährt von den unbehelligt in Südamerika lebenden Naziverbrechern. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Schlächtervon Lyon, Klaus Barbie, der 1983 nach zwölf Jahren nach Frankreich ausgeliefert und verurteilt wird. In den 70er Jahren wurden zwei erfolglose Bombenattentate auf die Nazijägerin verübt. Das Foto von der Ohrfeige hängt heute im Deutschen Historischen Museum in Bonn, die Nazijäger haben für ihre Arbeit den "Ritter der Ehrenlegion" erhalten.

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